„Ich wusste nie, was ich tat, bis ich fertig war.“
Man Ray
Neben der Business-Fotografie realisiere ich von Zeit zu Zeit auch freie Projekte. Das können Reportagen sein zu Themen, die mich interessieren, aber auch künstlerische Projekte, völlig frei konzipiert oder inspiriert durch meine Aufträge an der Fotoakademie Köln. Meist fotografisch, manchmal textlich. Diese Projekte inspirieren mich und ja – sie machen auch glücklich. Ein echter Luxus, den ich sehr zu schätzen weiß! Schön, wenn als Ergebnis dieser kreativen Arbeit eine Ausstellung oder ein Fotobuch steht.
Ihnen gefällt mein fotografischer Ausdruck und Sie können sich vorstellen, meine Arbeiten als Fine-Art-Print an Ihren Lieblingsorten zu präsentieren? Dann schreiben Sie mir doch eine Nachricht. Sehr gerne mache ich Ihnen dann ein Angebot meiner Interpretationen von Nettetaler Kunst.
„Frozen Creatures“
Diese Serie ist entstanden, als ich mit meinem Hund Pablo im Winter 2023/24 unterwegs war. Vor dem Frost gab es unglaublich viel Regen und in der frostigen Folge unzählige Eisflächen, wobei keine einer anderen auch nur ansatzweise ähnelte. Schon beim Fotografieren sah ich weit mehr als nur gefrorenes Wasser, ohne genau zu wissen, was daraus erwächst (siehe Man-Ray-Zitat).
How the Song looks like …
I ME MINE – The Beatles
(George Harrison; Album: Let it be; VÖ: 1970, May 23)
George schreibt den Titel in 5 Minuten. Er spielt den Song Ringo vor. John & Paul zeigen kaum Interesse. John nimmt gar nicht teil und tanzt lieber Walzer mit Yoko, während die anderen proben.
Sinngemäßer Auszug aus dem Buch:
Beatles – Alle Songs;
Guesdon/Margotin; Edition Delius
George empfindet im LSD-Rausch, dass sich alles immer nur um das „EGO“ des einzelnen Menschen dreht.
Meine Interpretation des Songs zeigt auf provokante Art, dass die FAB FOUR nicht mehr die geniale Summe exzellenter Ausnahmemusiker sind, sondern sich vielmehr in verschiedene Richtungen bewegt haben und so als Band schon nicht mehr existieren, auch wenn es sie offiziell noch gibt.
Yoko hat vielleicht mit zu dieser Entwicklung beigetragen – es wäre jedoch kühn, zu behaupten, dass sie der Hauptgrund für den Niedergang der Beatles sei. Dennoch ist dies die Essenz meiner Interpretation.
Eine Art ‚Henne-Ei-Diskussion‘.
mf; Arbeit hier mit Wasserzeichen
Tableau Vivant
Als Tableau Vivant oder in’s Deutsche übersetzt, das ‚lebende Bild‘ wird die Darstellung von Werken der Malerei und anderen bildenden Künsten mit menschlichen Personen bezeichnet. Beliebt in diesem Genre sind die Originale von Jan Vermeer’s „Mädchen mit dem Perlenohrring“, „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ von Caspar David Friedrich oder – natürlich – die weltberühmte „Mona Lisa“ von Leonardo da Vinci.
Ich habe mich für diesen Akademieauftrag des Klassikers „Der Schrei“ von Edvard Munch bedient. Die Grundlage für das Original-Gemälde basiert auf einem Tagebucheintrag des Künstlers, lokalisiert und datiert mit „Nizza, 22.1.1892:
„Ich ging den Weg entlang mit zwei Freunden – die Sonne ging unter – der Himmel wurde plötzlich blutig rot – Ich fühlte einen Hauch von Wehmut – Ich stand, lehnte mich an den Zaun Todmüde – Ich sah hinüber […] die flammenden Wolken wie Blut und Schwert – den blauschwarzen Fjord und die Stadt – Meine Freunde gingen weiter – ich stand da zitternd vor Angst – und ich fühlte etwas wie einen großen, unendlichen Schrei durch die Natur.“ (Quelle: Wikipedia)
Meine Interpretation des Bildes wurde durch Einflüsse der Gegenwart geprägt – ich dachte in erster Linie an den menschengemachten Klimawandel, aber auch an soziale Ungerechtigkeiten und Kriege in einer Welt, in der es eigentlich sehr vielen Menschen sehr viel besser gehen könnte als das tatsächlich der Fall ist.
Das Gefühl von Machtlosigkeit gegenüber diesen globalen Katastrophen löst dann irgendwann nur noch einen Schrei-Impuls aus. Edvard Munch wurde sicher von anderen Gedankengängen zu seinem Meisterwerk inspiriert, als dies möglicherweise in der Gegenwart der Fall wäre. Möglicherweise wäre aber ein Edvard Munch der Gegenwart aus naheliegenden Gründen sehr viel eher auf die Idee hinter ‚Der Schrei‘ gekommen…
Herzlichen Dank an Kristina, Stephan & Nico für die geniale Unterstützung. Ohne euch wäre das Projekt gescheitert.